Kerstin Oberzaucher von Digitalhandwerk vor einem Regal und mit einem Produkt in der Hand

Interview mit Kerstin Oberzaucher: Content Creation für Social Media leicht gemacht

Cornelia Podcast Leave a Comment

Folge #10

Du bist gerade dabei mit deinem Food Business so richtig durchzustarten? Dann machst du dir bestimmt auch Gedanken über Social Media und über die Inhalte, die du auf Social Media posten möchtest. Wir haben für dich heute einen ganz besonderen Interviewgast – Kerstin Oberzaucher von digitalhandwerk. Sie gibt dir in dieser Podcast Episode Tipps mit auf den Weg, wie du am besten Content für Social Media erstellst und planst und das Maximum aus deinem Food Fotoset herausholst.

Die wichtigsten Punkte zu dieser Podcast-Episode:

  • Wer ist Kerstin Oberzaucher und was macht sie
  • Wie Kerstin üblicherweise bei Food Fotoshootings vorgeht
  • Womit auch du deine Content Creation für Social Media starten solltest
  • Welchen Tipp sie dir mit auf den Weg geben möchte

Content Creation für Social Media mit deinen Food Fotos leicht gemacht

Kurz zum Einstieg: Wir haben Kerstin letztes Jahr bei einem unserer Live-Workshops in Wien kennengelernt. Und ich bin super begeistert, dass wir Kerstin für ein Interview für unseren Podcast begeistern konnten.

Cornelia (C): Ich würde sagen wir starten jetzt einfach einmal rein in das Interview. Kerstin, magst du vielleicht kurz sagen, wer du bist, was du machst und was einfach deine Leidenschaft ist.

Kerstin (K): Vielen lieben Dank für deine Einladung und auch deine nette Vorstellung. Der Praxisworkshop war wirklich sehr toll und hat total Spaß gemacht. Hi, ich bin Kerstin Oberzaucher. Ich bin selbstständig mit meiner Social Media Agentur Digitalhandwerk, die ich 2020 gegründet habe. Davor war ich 12 Jahre im Marketing und Konzernmanagement eines Konzern tätig und habe dort parallel neben meinem Kind auch einen Familyblog gegründet. Dort habe ich dann meine Leidenschaft für Social Media eigentlich so richtig entdeckt. Ich habe mir dann verschiedene Social Media Plattformen aufgebaut und betreut. Zuerst war das natürlich alles nur ein Hobby, aber 2020 habe ich mich dann eben selbständig gemacht und seither betreue ich Food Start-ups oder andere Food Unternehmen, aber auch in anderen Branchen, wie etwa Gastronomie und Naturkosmetikbereich.

C: Wow das ist super spannend. Und da komm ich auch schon zu meiner nächsten Frage: Wie gehst du üblicherweise bei einem Food Fotoshooting für Social Media vor? Hast du da irgendeine bestimmte Reihenfolge anwendest, quasi ein Konzept nachdem du immer vorgehst? Vielleicht kannst du das mit unseren Hörer:innen teilen, damit die so ein Gefühl bekommen, wie es der Profi macht.

K: Also eine Recherche und Planung steht immer am Anfang. Ich muss mir natürlich überlegen, was will ich denn umsetzten, was kann ich auch umsetzen und was passt zu meinem Stil, aber auch was traue ich mir zu und was glaube ich, was dann gut aussehen wird. Ich hole mir dann ganz viel Inspo (Inspiration) von Instagram selber. Ich suche da zum Beispiel direkt auf den Plattformen mithilfe von Hashtags. Also wenn ich jetzt zum Beispiel sag, ich will einen Salat machen, dann verwende ich den Hashtag #salat und schaue dann, was sich darunter so finden lässt. Meistens hab ich aber dann schon eine konkretere Rezeptidee, z.B. es wird ein Nudelsalat. Dann schau ich auf Instagram nach dem Hashtag #nudelsalat und dann suche ich meistens auf Deutsch und auf Englisch – und schaue, wo ich mehr oder bessere Inhalte finde. Aber nicht nur auf Instagram selber, sondern ich schaue auch gerne auf Pinterest, weil da gibt es natürlich ganz viel Bildmaterial. Oder ich schaue auch gerne auf Google. Einfach auf Google einmal das gesuchte Wort eingeben und dann auf Bilder gehen. Der Vorteil ist nämlich, da kommt auch immer sehr viel, was man auf Social Media normalerweise nicht so findet. Ich finde auf Google oft ganz andere Inhalte, als eben auf Instagram. Deswegen lohnt es sich für mich schon auch immer, auch auf Google nach Inspiration zu suchen.

C: Sind das dann vielleicht auch oft Bilder von Bildplattformen?

K: Auch, aber nicht nur. Weil viele Blogger haben ja auch Websiteblogs und das sind dann meist die Inhalte, die einem auf Google ausgespuckt werden und es ist einfach bunt gemischt. Prinzipiell heißt das ja auch nicht, dass ich das 1:1 kopiere, sondern es bringt mich viel eher auf Ideen und deswegen ist das auch für mich eine gute Recherchequelle.

Genau und wenn ich meine Inspirationssuche abgeschlossen habe richte ich mir alles her, was ich brauche. Ich mache mir dann einen Plan welche Props, also Dekoelemente, ich brauche, wie etwa Geschirr etc. Und ich bereite das Set auch immer schon vor dem Kochen vor, etwa mit einem leeren Teller oder mit einem Dummy, weil das schon hilft, Stress beim Shooting zu vermeiden. Das heißt aber nicht, dass man dann beim Shooting nichts mehr verstellen oder optimieren kann. Aber es hilft schon einmal, wenn man einen Plan hat, um besser in die Sache reinzugehen. Nach dem Setaufbau koche ich mein Gericht und am Ende bzw. während dem Kochen überlege ich auch schon mit, welche Zutaten ich jetzt nicht mit ins Gericht einkochen darf, sondern die ich dann frisch drüberstreuen oder mit ins Set einbauen muss, weil sich eben manche Konsistenzen im Gericht verändern können. Also wie zum Beispiel frische Kräuter, die gebe ich dann eben zu einem Teil ins Gericht und den Rest drapiere ich dann auf dem finalen Gericht. Also schon vor bzw. während dem Kochen und Anrichten duschüberlegen und vorausdenken, wie das Gericht dann final aussehen wird und was ich schon vorbereiten kann bzw. frisch auf oder ins Gericht kommt. Basilikum zum Beispiel zupfe ich immer erst ganz zum Schluss ab und lege ihn dann drauf, damit er nicht schlapp wird. Ich glaube, da geht auch viel über probieren.

Und dann, wenn ich dann Fotografiere, dann versuche ich das Maximum aus dem Set herauszuholen. Weil wenn ich mir da schon so viel Arbeit antue, dann will ich hier wirklich möglichst viele gute Bilder haben und nicht nur immer die gleichen Bilder. Ich mache es oft so, dass ich meine Kamera in ein Stativ einspanne, vor allem wenn ich Table Top fotografiere. Ich wähle dann den Bildausschnitt, den ich haben möchte und kann in meinem Set noch alles optimieren. Aber dann, wenn ich mit dieser Einstellung fertig bin, dann nehme ich die Kamera immer auch noch in die Hand und gehe um mein Set rundherum, um hier möglichst viele unterschiedliche Perspektiven einfangen zu können. Und dann kommt auch nochmals das Handy oder die Kamera für Videos dazu. Da muss man sich dann auch immer überlegen, wann man das Video macht. Kann ich das Video ganz zum Schluss machen oder je nachdem, was es für ein Gericht ist, muss ich das Video vielleicht vorher machen. Am Video sieht man nämlich auch noch andere Details, wie auf einem Foto. Oder muss ich die Speise vielleicht zweimal machen, weil sie sich in der Konsistenz verändert hat und damit für Video und Foto alles schön liegt. Und das Wichtige ist, wenn man fertig ist: Essen und Genießen! Alle Gerichte bei mir werden auch immer gegessen und genossen. Also ich finde da macht man es dann auch gleich lieber.

C: Genauso machen wir es auch immer. Und vielleicht hier noch ein Tipp von Mariella: Niemals mit leerem Magen fotografieren, weil das kann zu schlimmen Bildern führen!

K: Ja, das ist bei mir auch so. Vor allem beim Video ist das wirklich schlimm, weil meine Handy dann immer so zu zittern beginnen, wenn ich hungrig bin, weil ich eben zu wenig Energie habe und mein ganzes System herunterfährt. Und das Zittern ist gerade bei Videos wirklich kontraproduktiv.

C: Eine Frage habe ich dazu noch: Würdest du raten, dass man eben nicht nur ein Bild, also z.B. ein Gesamtbild aus der Table Top Position, sondern eben auch Freestyle beim Herumgehen um das Set mehrere Fotos macht? Gehst du dann auch auf Details im Bild ein oder machst du für Social Media dann eher Großaufnahmen?

K: Ich versuche immer das Maximum aus meinem Set herauszuholen. Ich habe dann auch ein Macroobjektiv, was wirklich auch für nahe Aufnahmen ideal ist, weil dann kannst du Details extrem gut nochmals herausholen. Das Wäre eine Möglichkeit Details herauszuholen. Alternativ könnten man auch später im Bild dann noch reinzoomen, weil die Auflösung für Social Media natürlich nicht all zu groß sein muss. Also ich mache das schon immer so, dass ich die Produkte dann auch immer umstelle oder anders positioniere, damit sie z.B. für eine Frontalaufnahme nochmals besser angeordnet sind und ich fotografiere auch einmal immer die Speise mit und einmal ohne Produkte. Dabei schaue ich, dass ich eine möglichst große Vielfalt aus deinem Set heraushole. Und dazu räume ich das Set dann eben auch gerne immer ein bisschen um.

C: Dazu fällt mir jetzt noch ein Frage ein: Generell, wenn du Produkte mit in dein Set bringst, wie positionierst du sie, dass sie nicht zu dominant sind und die eigentliche Speise dann in den Hintergrund gelangt, aber damit sie eben trotzdem mit im Bild sind?

K: Das ist eine schwierige Frage, weil es tatsächlich nicht immer so einfach ist, weil das auch auf das Produkt ankommst, wie groß ist es, auch im Verhältnis zur Speise. Das muss man wirklich einfach probieren. Wenn ich Produkte einbaue, dann ist das ja in der Regel von einem Unternehmen, dann ist da eben die Frage – und da kommen wir wieder zurück zur Planung – was das Ziel des Unternehmens ist. Soll das Foto werblich genutzt werden oder soll es nur organisch eine Produktinspo sein? Dementsprechend wird dann das Produkt eingesetzt. Ich schau jedenfalls, dass ich verschiedene Blickwinkel mit einbaue. Einmal auf jeden Fall, wo das Produkt ganz prominent platziert ist und die Speise eher daneben nicht so dominant ist. Ansonsten ist der Fokus eher auf der Speise und nicht so auf dem Produkt – das liegt vielleicht nur daneben angeschnitten. Da ist das Produkt zwar sichtbar, aber nicht im Mittelpunkt, im Fokus steht noch die Speise. Oder man könnte in manchen Fällen auch das Produkt auspacken und nur die Rohware herzeigen, um zum Beispiel das Nahrungsmittel selber ohne das Packaging zu fotografieren. Aber das kommt natürlich auf das Lebensmittel an, ob man das dann auch erkennt und ob das passt. Aber das wäre eine Möglichkeit und auch da probiere ich verschiedene Dinge aus und versuche, dass ich schon im Vorhinein feststelle, wie dominant das Unternehmen das Produkt in den Fotos zeigen möchte. Für werbliche Fotos ist das Produkt natürlich präsenter im Bild als für ein Inspirationsbild.

C: Vielen Dank Kerstin, dass du all diese wichtigen und spannenden Tipps mit uns teilst und an unsere Hörer:innen weitergibst.

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