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Food Fotografie Glossar: Alle Begriffe rund um Food Styling, Fotografie & Bildbearbeitung einfach erklärt

MariellaBildbearbeitung, Food Styling & Set Styling, Kamera & Licht Leave a Comment

Ob Blende, RAW, Flatlay oder Set Styling – in der Food Fotografie begegnen dir viele Fachbegriffe, die am Anfang verwirrend wirken können. Damit du dich nicht durch endlose Foren und Fachbücher kämpfen musst, haben wir hier ein praktisches Glossar zusammengestellt.

Alle Begriffe sind so erklärt, dass auch Einsteiger:innen sie sofort verstehen – mit praktischen Beispielen aus der Food Fotografie. So hast du ein Nachschlagewerk, das dir bei jedem Fotoshooting hilft und dich Schritt für Schritt sicherer macht.

Abdunkler (Abschatter, Flags) – Was ist ein Abdunkler? Was ist ein Abschatter?

Ein Abdunkler ist ein Hilfsmittel in der Food Fotografie, mit dem du gezielt Licht schluckst und Schatten verstärkst. Statt das Motiv heller zu machen (wie beim Aufheller), nimmst du Licht weg.

Dafür nutzt man schwarze Platten, schwarzen Karton, Stoff oder spezielle Flags aus dem Fotobedarf.

Der Abdunkler wird gegenüber der Lichtquelle platziert, also dort, wo die Schatten natürlicherweise hinfallen. So kannst du das Licht lenken (wegnehmen) und Kontraste erhöhen.

👉 Typischer Einsatz: Besonders bei Dark & Moody oder Dark & Bold Food Fotos, wenn du dramatische Stimmung und Tiefe erzeugen möchtest.


Aufheller – Was ist ein Aufheller?

Ein Aufheller ist das Gegenstück zum Abdunkler. Er bringt mehr Licht in dein Bild, indem er vorhandenes Licht reflektiert und dunkle Stellen aufhellt. Besonders nützlich ist das, wenn dein Hauptmotiv auf einer Seite nicht genügend Licht abbekommt oder im Essensfoto zu starke Schatten vorhanden sind.

Typische Materialien sind weiße Platten (z. B. Styropor oder Karton), helle Stoffe oder professionelle Reflektoren (zB 5-in-1-Reflektor). Der Aufheller wird ebenfalls gegenüber der Lichtquelle platziert, allerdings auf der Seite, die du heller haben möchtest.

👉 Typischer Einsatz: Mit einem Aufheller sorgst du für ein gleichmäßigeres, freundlicheres Licht – z. B. wenn die eine Seite eines Kuchens im Schatten liegt und dadurch Details verloren gehen.


Autofokus (AF) – Was bedeutet Autofokus in der Fotografie?

Der Autofokus ist ein System in deiner Kamera, das automatisch den Schärfepunkt wählt. Du musst also nicht manuell am Objektiv drehen, sondern die Kamera entscheidet, welcher Bereich des Bildes scharf gestellt wird.

Das funktioniert mithilfe von Sensoren, die Kontraste erkennen. Du kannst auswählen, ob die Kamera das gesamte Bild scannt oder nur auf einen bestimmten Punkt scharfstellt (z. B. mit einem Fokusfeld in der Mitte).

Auch deine Smartphone-Kamera verfügt über einen Autofokus.

👉 Typischer Einsatz: In der Food Fotografie hilft der Autofokus, die von dir gewünschten Bereiche gestochen scharf darzustellen.


Belichtungszeit – Was ist die Belichtungszeit?

Die Belichtungszeit beschreibt, wie lange die Blende (siehe Blende) geöffnet ist und Licht auf den Sensor fällt. Sie beeinflusst sowohl die Helligkeit als auch, wie Bewegung im Bild dargestellt wird.

Sie wird als Bruchteil einer Sekunde angegeben. Daher ist 1/10 Sekunde länger als 1/1000 Sekunde.

Was bewirkt eine kurze Belichtungszeit (z. B. 1/1000 Sek.)?

Licht fällt nur kurz auf den Sensor. Das Bild erscheint dünkler.

Bewegung wird eingefroren. Ideal, um fallenden Zucker, spritzende Flüssigkeit oder fliegende Kräuter gestochen scharf zu zeigen.

Fotografieren aus der Hand ist noch möglich.

Was bewirkt eine lange Belichtungszeit (z. B. 1/10 Sek.)?

Es fällt längere Zeit Licht auf den Sensor. Das Bild erscheint heller.

Bewegung wirkt verschwommen. Damit kannst du Dynamik erzeugen, z. B. beim Eingießen von Schokolade.

Bei einer längeren Belichtungszeit musst du ein Stativ nutzen, sonst wird dein Foto „verwackelt“.

Wie nutze ich die Belichtungszeit-Einstellung richtig?

Wenn dein Food Foto zu dunkel erscheint, kannst du eine längere Belichtungszeit wählen – so fällt mehr Licht auf den Sensor. Ist dein Bild dagegen zu hell, reduziere die Belichtungszeit.

  • Achte dabei unbedingt auf Verwackelung: Längere Belichtungszeiten brauchen ein Stativ oder eine feste Unterlage, sonst wird das Bild unscharf.
  • Als Faustregel gilt: Halte die Belichtungszeit immer kürzer als deine Brennweite (z. B. bei 50 mm Brennweite mindestens 1/60 Sek.), wenn du frei aus der Hand fotografierst.

Hinweis für Smartphone-Fotografie: Viele Handys regeln die Belichtungszeit automatisch. In Pro- oder manuellen Modi kannst du sie aber selbst einstellen. Bei schwachem Licht sorgt eine längere Belichtungszeit für hellere Fotos – halte das Handy dabei unbedingt ruhig oder nutze ein Mini-Stativ.

→ siehe auch Magisches Dreieck


Bildaufbau – Was bedeutet Bildaufbau in der Food Fotografie?

Bildaufbau beschreibt, wie ein Foto gestaltet ist: Welche Elemente im Bild sind, wie sie angeordnet sind und wie sie miteinander wirken. Er wird durch Perspektive, Linien, Farben, Formen und negative Flächen bestimmt. Ein durchdachter Bildaufbau lenkt den Blick automatisch zum Hauptgericht.

Gerade in der Food Fotografie ist der Bildaufbau entscheidend, damit das Gericht im Mittelpunkt steht und nicht im Chaos der Props untergeht. Wirkt dein Set überladen oder zu leer, liegt es fast immer am Bildaufbau

Bekannte Regeln sind die Drittelregel, der Goldene Schnitt oder die Fibonacci Spirale. In unseren Food Fotografie & Styling Kursen sprechen wir auch über die Composition for Attention Techniken (CATs). Das sind kleine Techniken des Bildaufbaus, die einfach anzuwenden sind aber eine große Wirkung entfalten. Es gibt insgesamt 9 CATs. Je 3 lenken das Auge, machen ein Foto harmonischer und sorgen für Spannung. Beispiele sind das Layering und das Framing.


Bildbearbeitung – Was ist Bildbearbeitung in der Food Fotografie?

Bildbearbeitung umfasst alle Schritte, mit denen ein Foto nach dem Shooting digital optimiert wird. Dazu gehören Korrekturen von Belichtung, Farben, Kontrast, Schärfe, Bildausschnitt und auch kleine Retuschen (wie das entfernen einzelner Krümel). Ziel ist es, das Foto so wirken zu lassen, wie du es dir vorgestellt hast – oder sogar noch besser.

In der Food Fotografie ist die Bildbearbeitung besonders wichtig, weil Farben appetitlich und realistisch wirken müssen. Ein Salat soll frisch und knackig aussehen, ein Schokokuchen saftig und tiefbraun. Tools wie Adobe Lightroom (siehe Lightroom) oder die Lightroom Mobile App sind Standard.

Auch am Smartphone kannst du mit Apps wie Snapseed oder VSCO starke Ergebnisse erzielen.

Besonders praktisch für die Bildbearbeitung sind Presets (siehe Presets).


Blende (f-stop) – Was ist eine Blende?

Die Blende ist eine Öffnung im Objektiv, durch die Licht auf den Kamerasensor fällt. Über die Blende steuerst du zwei wichtige Dinge:

  1. Wie viel Licht ins Bild gelangt (Helligkeit)
  2. Wie groß der Schärfebereich ist (Schärfentiefe)

Je kleiner die Blendenzahl (z. B. f/2.8), desto größer ist die Öffnung – mehr Licht kommt ins Bild und der Hintergrund verschwimmt. Ein klassische Bokeh-Effekt entsteht (siehe Bokeh-Effekt).

Je größer die Blendenzahl (z. B. f/11), desto mehr wird scharf (sowohl im Vorder- als auch im Hintergrund). Das ist perfekt für Flatlays oder Bilder, bei denen viele Elemente gleichzeitig klar erkennbar sein sollen.

Auch dein Smartphone verfügt über diese Einstellung im Portrait-Modus. Allerdings entsteht die Tiefenunschärfe bei den meisten Smartphones durch die Software („Portrait-Modus“ oder KI-Bokeh). Der Vorteil daran ist, dass du den Unschärfebereich auch im Nachhinein noch verändern kannst.

👉 Typischer Einsatz: Für ein Dessert im Fokus nutzt man oft f/5.6. Für eine Food Flatlay mit vielen Zutaten eignet sich f/8.0 oder höher.

→ siehe auch Magisches Dreieck


Blue Hour – Was ist die Blue Hour?

Die Blue Hour ist die Zeit kurz nach Sonnenuntergang oder vor Sonnenaufgang, wenn der Himmel ein tiefes Blau hat. Das Licht wirkt kühl, ruhig und fast mystisch.

👉 Typischer Einsatz: Food Fotografie mit Tageslicht mit kühler, moderner Stimmung.


Bokeh-Effekt – Was ist der Bokeh-Effekt?

Der Bokeh-Effekt beschreibt die weiche Unschärfe im Hintergrund oder Vordergrund eines Fotos. Er entsteht durch eine kleine Blendenzahl (z. B. f/2.8) und wird oft als „schönes Verschwimmen“ wahrgenommen.

Bokeh sorgt dafür, dass dein Motiv klar im Fokus steht und störende Elemente verschwinden.

Tipp: Auch wenn der Bokeh-Effekt wunderschön aussieht: Weniger ist mehr. Ein typischer Anfängerfehler besteht darin, zu viel Unschärfe ins Foto zu bringen. Achte hingegen darauf, dass dein Gericht klar erkennbar bleibt.

👉 Typischer Einsatz: Ein Törtchen im Fokus mit verschwommenen Lichtern oder Props im Hintergrund – das Motiv wirkt so besonders elegant und hochwertig.

Weihnachtlicher Kakao mit kleinen Lichtern im Hintergrund
Bokeh-Effekt mit Lichtern im Hintergrund

Brennweite – Was bedeutet Brennweite?

Die Brennweite beschreibt den Abstand zwischen der Linse und dem Brennpunkt und wird in Millimetern angegeben (z. B. 35 mm, 50 mm). Je nach Brennweite verändert sich der Bildausschnitt und die Perspektive:

  • Kurze Brennweite (z. B. 24–35 mm): zeigt viel Umgebung, kann aber leicht verzerren. Ideal für Flatlays oder größere Szenen mit mehreren Tellern.
  • Mittlere Brennweite (z. B. 50 mm): gilt als „Normalobjektiv“, weil die Perspektive dem menschlichen Auge entspricht. Perfekt für detailreiche, natürliche Food Fotos.
  • Lange Brennweite (z. B. 85 mm oder mehr): rückt das Motiv optisch näher heran, komprimiert den Hintergrund und sorgt für eine sehr weiche Hintergrundunschärfe. Ideal für enge Detailaufnahmen oder stimmungsvolle Portraits von Speisen.

Welche Brennweite wird für Objektive in der Food Fotografie genutzt?

  • Ein 35 mm Objektiv eignet sich hervorragend für Flatlays oder Fotos, bei denen viel Umgebung im Bild zu sehen sein soll.
  • Ein 50 mm Objektiv ist der Klassiker für Food Fotografie, weil es vielseitig einsetzbar ist und Speisen realistisch wiedergibt.
  • Ein 85 mm Objektiv ist perfekt für Detailaufnahmen, wenn du starke Hintergrundunschärfe (Bokeh) erzeugen willst.

👉 Merke: Objektive werden immer mit ihrer Brennweite angegeben. Festbrennweiten (z. B. 50 mm f/1.8 – siehe Festbrennweite) sind in der Food Fotografie besonders beliebt, weil sie sehr scharf sind und ein schönes Bokeh ermöglichen.

Hinweis für Smartphone-Fotografie: Smartphones haben in der Regel ein Weitwinkelobjektiv (ca. 24–28 mm Brennweite). Manche Modelle besitzen zusätzlich Tele- oder Makro-Objektive. Um einen ähnlichen Effekt wie ein 50 mm Objektiv zu erzielen, kannst du etwas weiter vom Motiv weggehen und heranzoomen – allerdings immer mit optischem, nicht digitalem Zoom.


Diffusor – Was ist ein Diffusor?

Ein Diffusor ist ein durchscheinendes Material, das Licht streut und es dadurch weicher macht. Typische Beispiele sind weiße Vorhänge, Seidentücher oder spezielle Fotodiffusoren. Dadurch entstehen sanfte Schatten statt harter Kanten.

Ein Diffusor ist unverzichtbar für Food Fotos mit Tageslicht, wenn du ein gleichmäßig ausgeleuchtetes Bild ohne harte Schlagschatten möchtest.

Der Diffusor wird zwischen Lichtquelle und Motiv platziert. Damit kannst du z. B. grelles Sonnenlicht am Fenster in ein gleichmäßiges, weiches Licht verwandeln.

Tipp: Verwende einen weißen, durchscheinenden Vorhang als Diffusor bei Tageslicht. Nutze eine Softbox bei Fotos mit Kunstlicht. (siehe Kunstlicht und Softboxx)


Farbraum – Was bedeutet Farbraum in der Food Fotografie?

Der Farbraum beschreibt, wie viele Farben ein Gerät (Monitor, Drucker, Kamera) darstellen oder speichern kann. Die wichtigsten Farbräume sind:

  • sRGB: Standard für Web und Social Media.
  • AdobeRGB: größerer Farbraum, wichtig für hochwertigen Druck.
  • CMYK: spezieller Farbraum für den Druck, basiert auf den Druckfarben Cyan, Magenta, Yellow, Black.

Warum ist das wichtig? Ein Foto kann am Bildschirm brillant aussehen, im Druck aber stumpf wirken – wenn der Farbraum nicht richtig gewählt wurde.

👉 Typischer Einsatz: sRGB für Online-Fotos, AdobeRGB oder CMYK für Druckprojekte wie Kochbücher.


Farbtemperatur – Was ist die Farbtemperatur?

Die Farbtemperatur des Lichts wird in Kelvin (K) gemessen (siehe auch Kelvin-Wert). Je niedriger der Wert, desto wärmer erscheint das Licht (z. B. Kerzenlicht bei 2.700 K wirkt gelblich). Je höher der Wert, desto kälter (z. B. Tageslicht bei 5.500 K wirkt neutral bis bläulich).

In der Food Fotografie bestimmt derKelvin-Wert die Stimmung deines Fotos. Warmes Licht macht Gerichte gemütlich und appetitlich, kaltes Licht wirkt frisch und modern. Zu warm und das Foto wirkt altbacken und gelbstichig. Zu blau und es wirkt unnatürlich und unappetitlich.

👉 Merke: Passe den Kelvin-Wert deiner Lichtquelle an oder korrigiere ihn über den Weißabgleich, damit Farben natürlich wirken.

Farbtemperatur im Vergleich von 2800K bis 10000K
Darstellung von 4 unterschiedlichen Farbtemperaturen
©Thomas Steiner

f-stop – Was bedeutet f-stop?

Der Begriff f-stop ist ein anderer Ausdruck für Blende. Siehe Blende.


Festbrennweite – Was ist eine Festbrennweite?

Eine Festbrennweite ist ein Objektiv, bei dem die Brennweite (siehe Brennweite) fest vorgegeben ist. Im Gegensatz zu einem Zoom-Objektiv kannst du den Bildausschnitt nicht durch Drehen am Objektiv ändern – du musst dich mit der Kamera näher ans Motiv bewegen oder zurücktreten.

Der große Vorteil: Festbrennweiten sind oft schärfer, lichtstärker (sie haben kleine Blendenzahlen wie f/1.8 oder f/2.0) und erzeugen ein besonders schönes Bokeh.

👉 Typischer Einsatz: In der Food Fotografie sind 35 mm und 50 mm Festbrennweiten besonders beliebt. Mit 35 mm bekommst du auch größere Szenen aufs Bild, mit 50 mm entstehen detailreiche und natürliche Aufnahmen.

Tipp: Die meisten Kameras werden mit einem Standardobjektiv geliefert. Dabei handelt es sich meist um ein Zoom-Objektiv. Der Umstieg auf ein Festbrennweitenobjetiv war für uns einer der größten Game-Changer, da du das ganze Fotoset sofort anders wahrnimmst.


Filter – Was ist ein Filter in der Fotografie?

Ein Filter ist eine Bildbearbeitungs-Voreinstellung, die deinem Foto einen bestimmten Look verleiht. Filter verändern oft Grundparameter wie Belichtung, Kontrast oder Farbton – z. B. Instagram-Filter, die du per Klick anwenden kannst.

Der Nachteil: Filter sind meist nicht flexibel anpassbar. Du kannst oft nur die Intensität verändern, aber nicht jede einzelne Einstellung.

👉 Unterschied zu Presets: Presets (z. B. in Lightroom) sind viel umfangreicher. Sie speichern alle Bearbeitungsschritte und lassen sich im Nachhinein beliebig anpassen – Filter dagegen sind eher „fixe Looks“. (siehe auch Presets)


Flags – Was sind Flags?

Flags sind spezielle Hilfsmittel aus dem Fotobedarf, die wie Abdunkler funktionieren (siehe auch Abdunkler). Es handelt sich dabei meist um schwarze Stoffe oder Platten in verschiedenen Größen, die auf Halterungen montiert werden können.

Sie dienen dazu, Licht gezielt zu blockieren, durch eine Art Tunnel zu lenken oder Schatten zu verstärken.

👉 Typischer Einsatz: Flags werden genutzt, um kleine Lichtbereiche im Set abzuschatten oder bei Dark & Moody Food Fotos gezielt dramatische Kontraste zu erzeugen.

Fotoset mit einem Drink, bei dem Flags genutzt wurden, um das Licht gezielt auf das Glas zu lenken. Ein Abschatter schluckt zusätzlich Licht.
Set-Aufbau mit Hintergrund, Abschatter und Flags, die das Licht gezielt auf das Glas lenken

Flatlay – Was ist ein Flatlay?

Ein Flatlay ist ein Foto, das direkt von oben aufgenommen wird – also aus der Vogelperspektive. Dabei liegt das gesamte Set flach auf einem Untergrund („flat“) und wird wie eine Collage von oben fotografiert.

Flatlays sind besonders in der Food Fotografie beliebt, weil sie alle Elemente gleichmäßig sichtbar machen. Du kannst Muster, Strukturen und Farben perfekt zeigen und viele kleine Details in Szene setzen, ohne dass etwas verdeckt wird.

Auch mit dem Smartphone lassen sich Flatlays sehr einfach umsetzen, weil es leicht über das Motiv gehalten werden kann und es zu wenigen Verzerrungen kommt. Durch die zunehmende Verwendung von Smartphone-Kameras haben auch Flatlays an Beliebtheit gewonnen.

Allerdings wirken Flatlay-Fotos immer ein wenig sachlicher, weniger emotional als Seitenaufnehmen.

Siehe auch Table Top Aufnahme und Vogelperspektive.

Food Fotografie von Müsli mit Joghurt und Birne
Flatlay eines Müslis

Food Styling – Was ist Food Styling?

Food Styling beschreibt die Kunst, Speisen so herzurichten, dass sie auf Fotos besonders lecker, frisch und ansprechend aussehen. Dabei werden Zutaten, Texturen und Details gezielt platziert, damit sie perfekt wirken.

Im Gegensatz zum Set Styling konzentriert sich Food Styling nur auf das Gericht selbst: Wie wird es angerichtet? Welche Garnitur oder Sauce kommt dazu? Welche Texturen sollen sichtbar sein?

Auch für Smartphone-Fotograf:innen ist Food Styling entscheidend: Schon kleine Details – wie ein paar Kräuterblätter, ein Löffel Joghurt oder die richtige Schnittfläche – können den Unterschied machen.

👉 Typischer Einsatz: Wenn ein Gericht so in Szene gesetzt werden soll, dass es sofort Lust aufs Essen macht.

Mariella am Foto Set beim Food Styling
Mariella, bei ihrer Arbeit als Food Stylistin. Hier werden letzte Details direkt am Fotoset adaptiert.

Format – Was bedeutet Format bei Food Fotos?

Format beschreibt die Bildausrichtung und -größe. Man unterscheidet Hochformat (vertikal), Querformat (horizontal) und quadratische Formate. Für Social Media (Instagram, Pinterest, TikTok) sind bestimmte Formate besonders wichtig – zum Beispiel 4:5 oder 9:16.

👉 Typischer Einsatz: Querformat für Magazine, Hochformat für Instagram-Posts, 9:16 für Reels oder Stories.


Framing – Was bedeutet Framing in der Food Fotografie?

Framing bedeutet, das Hauptmotiv mit anderen Elementen im Bild einzurahmen. Das können Props (Besteck, Gläser, Tücher), Hände oder sogar unscharfe Gegenstände oder Schatten sein.

Framing lenkt den Blick gezielt auf das Essen und macht das Foto spannender. Außerdem verstärkt es die Geschichte, die du mit deinem Bild erzählen möchtest.

Siehe auch Bildaufbau.

Drink mit Melone harte Schatten
Framing mit Hilfe von Schatten

Gestaltungselemente – Was sind Gestaltungselemente in der Food Fotografie?

Gestaltungselemente sind Prinzipien, mit denen du dein Food Foto aufbaust, damit es interessant und harmonisch wirkt. Dazu gehören:

  • Formen: runde Teller, gerade Linien von Besteck
  • Farben: warme, kühle oder kontrastreiche Paletten
  • Raum: bewusste Nutzung von Freiflächen
  • Komposition: z. B. Goldener Schnitt oder Drittelregel
  • Licht: hart, weich, hell, dunkel

Mit Gestaltungselementen steuerst du die Bildwirkung und lenkst den Blick der Betrachter:innen.


Golden Hour – Was ist die Golden Hour?

Die Golden Hour ist die Zeit kurz nach Sonnenaufgang oder vor Sonnenuntergang. Das Licht ist besonders weich, warm und schmeichelnd. Für Food Fotos wirkt es gemütlich und emotional.

👉 Typischer Einsatz: Atmosphärische Outdoor-Szenen oder stimmungsvolle Fotos am Fenster.


Grid – Was ist ein Grid in der Fotografie?

Ein Grid (auch „Wabe“ oder „Wabengitter“ genannt) ist ein Einsatz für Softboxen oder Reflektoren. Es sieht aus wie ein wabenförmiges Netz.

Die Hauptfunktion:

  • Es bündelt das Licht stärker nach vorne, damit es weniger seitlich austritt.
  • Dadurch lässt sich das Licht gezielter lenken und der Lichtkegel bleibt enger.
  • Gleichzeitig können durch die Struktur interessante, oft streifige oder wabenartige Schattenspiele entstehen, je nachdem, wie das Licht auf das Set trifft.

In der Food Fotografie bedeutet das:
👉 Ein Grid macht dein Licht kontrollierter und verhindert, dass der ganze Raum gleichmäßig ausgeleuchtet wird. So kannst du gezielt das Essen betonen und den Hintergrund abdunkeln. Je nach Abstand zum Motiv und Untergrund entstehen dabei spannende Lichtmuster. Daher eignet sich der Grid aber wiederum nur bedingt und nicht für jedes Motiv.

Waffeln fotografiert mit Kunstlicht und einer Softbox
Mit Softbox fotografiert – OHNE Grid: Das Foto ist gleichmäßig ausgeleutet
Beeren vor einem hellen Hintergrund - fotografiert mit einem Foto-Grid
MIT Grid: Der Hintergrund erscheint dünkler und es zeigen sich interessante Schattenmuster

Hartes Licht – Was ist hartes Licht?

Hartes Licht entsteht, wenn eine Lichtquelle direkt und ungestreut auf dein Motiv trifft. Typisch sind starke Kontraste und scharfe, dunkle Schatten.

In der Food Fotografie bekommst du hartes Licht zum Beispiel bei direkter Mittagssonne oder wenn du eine nackte Glühbirne ohne Softbox verwendest.

👉 Wirkung: Hartes Licht wirkt dramatisch, intensiv und bringt Strukturen im Essen stark zur Geltung (z. B. knusprige Pizza, gegrilltes Fleisch).

Wenn du dir Hilfe mit dem Licht bei deinen Food Fotos wünscht, schau auch einmal hier: → Licht-Guide für 0 EUR

Smoothie Produktfoto mit Zitronen und Ingwer - Brand Identity
Hartes Licht mit harten Schatten

HEIF/HEIC – Was ist das HEIF/HEIC-Format?

HEIF (High Efficiency Image Format) bzw. HEIC (High Efficiency Image Container) ist ein modernes Bildformat, das vor allem von iPhones genutzt wird. Es speichert Bilder effizienter als JPG, d. h. die Dateien sind kleiner, aber gleichzeitig in besserer Qualität.

Nachteil: HEIC wird nicht von allen Programmen unterstützt. Bevor du Food Fotos bearbeitest oder verschickst, musst du sie manchmal in JPG oder PNG umwandeln.

👉 Typischer Einsatz: Standardformat bei iPhones, wenn Speicherplatz gespart werden soll.


Histogramm – Was ist ein Histogramm in der Fotografie?

Ein Histogramm ist ein Diagramm, das dir anzeigt, wie die Helligkeitswerte in deinem Foto verteilt sind – von ganz dunkel (links) bis ganz hell (rechts). So erkennst du, ob dein Bild unter- oder überbelichtet ist, auch wenn dein Kameradisplay täuschen sollte.

Typischerweise zeigen Kameras aber auch Bildbearbeitungsprogramme ein Histogramm an.


ISO-Wert – Was bedeutet ISO?

Der ISO-Wert gibt die Lichtempfindlichkeit des Kamerasensors an. Je niedriger der Wert (z. B. ISO 100), desto weniger lichtempfindlich – das Foto wirkt sauberer und hat kaum Bildrauschen.

Ein höherer ISO-Wert (z. B. ISO 1600) macht den Sensor empfindlicher, sodass du auch bei wenig Licht fotografieren kannst. Nachteil: Die Bildqualität leidet, Fotos wirken „körnig“ oder unscharf.

👉 Tipp: In der Food Fotografie solltest du ISO möglichst niedrig halten (100–400) und lieber mit Stativ arbeiten, damit deine Fotos scharf und rauschfrei bleiben. Erkundige dich, ab welchem ISO-Wert bei deiner Kamera Bildrauschen sichtbar wird. Neue, teure Modelle können auch hohe ISO-Werte verkraften.

👉 ISO beim Smartphone: Auch Smartphones passen den ISO-Wert automatisch an – meist unbemerkt. Bei wenig Licht erhöht das Handy den ISO, was schnell zu körnigen, unscharfen Fotos führt. Viele Kamera-Apps bieten einen manuellen Modus, in dem du den ISO selbst einstellen kannst.

Beim Fotografieren mit dem Handy benötigst du insgesamt mehr Licht als mit einer guten Kamera.

→ siehe auch Belichtungszeit und Blende


JPG – Was bedeutet JPG in der Food Fotografie?

JPG (oder JPEG) ist das am weitesten verbreitete Bildformat. Im Gegensatz zu RAW werden JPGs bereits in der Kamera komprimiert, sodass die Datei kleiner ist – dabei gehen aber Bildinformationen verloren. Farben, Kontraste und Schärfe werden automatisch angepasst, du hast später in der Bildbearbeitung weniger Spielraum.

Für Food Fotos, die direkt online genutzt werden sollen, ist JPG praktisch, weil die Dateien kleiner sind. Für professionelle Bearbeitung empfehlen wir jedoch im RAW-Format zu fotografieren und die fertig bearbeiteten Dateien in JPG umzuwandeln.

👉 Typischer Einsatz: Wenn du Fotos sofort für Social Media oder deine Website verwenden möchtest.


Kelvin-Wert – Was sagt der Kelvin-Wert aus?

Der Kelvin-Wert (K) beschreibt die Farbtemperatur des Lichts. Siehe Farbtemperatur.


Kunstlicht – Was versteht man unter Kunstlicht?

Kunstlicht meint jede künstliche Lichtquelle, die du in der Food Fotografie einsetzt – also Fotolampen, LED-Panels, Blitze oder Softboxen.

Im Gegensatz zu Tageslicht kannst du Kunstlicht kontrollieren: Es verändert sich nicht im Laufe des Tages und du kannst Intensität, Richtung und Farbtemperatur einstellen.

👉 Vorteil: Verlässliche Ergebnisse – auch abends oder bei schlechtem Wetter.
👉 Nachteil: Ist nicht kostenlos wie Tageslicht und braucht ein wenig Übung und Erfahrung.

Nähere Informationen zur richtigen Wahl einer Kunstlichtlampe für die Food Fotografie findest du in diesem Blogbeitrag: → Food Fotografie Licht – Kunstlicht auswählen

Kunstlichtlampen für Licht in der Food Fotografie
Cornelia mit 2 Arten von Kunstlichtlampen

Layering – Was bedeutet Layering in der Food Fotografie?

Layering beschreibt das Arbeiten mit verschiedenen Ebenen im Bild, um Tiefe und Spannung zu erzeugen. Statt nur einen Teller ins Foto zu setzen, baust du mehrere Ebenen auf: Untergrund, Teller, Garnitur, Props im Vorder- und Hintergrund.

Oder du schichtest mehrere Teller übereinander und platzierst diese noch auf einem Tuch.

So wirkt dein Bild lebendig und dreidimensional. Gerade in der Food Fotografie ist Layering ein zentrales Stilmittel, damit Fotos nicht flach und langweilig aussehen. (siehe auch Bildaufbau)

Burrata mit Weißbrot, Kapernbeeren, Zucchini und Weißwein - dolce vita - helle Food Fotografie
Layering von unterschiedlich hohen Elementen sowie von Geschirr

Layout – Was bedeutet Layout in der Food Fotografie?

Layout bezeichnet die geplante Anordnung von Text und Bildern in einem Medium, zum Beispiel in einem Kochbuch, Magazin oder Blog. Für Food Fotograf:innen ist das wichtig, weil Fotos bewusst so gestaltet werden müssen, dass sie ins geplante Layout passen – etwa mit Platz für Text oder mit angeschnittenen Bildelementen.


Lightroom – Was ist Adobe Lightroom?

Lightroom ist ein Bildbearbeitungsprogramm von Adobe. Es ist speziell dafür gemacht, Fotos nachzubearbeiten – von Helligkeit und Kontrast bis zu Farben, Schärfe und Retusche.

Du kannst Lightroom sowohl am Computer (Desktop-Version – ca. 15 EUR pro Monat) als auch am Handy (Mobile-App – auch kostenlos nutzbar) nutzen. Besonders praktisch: Presets lassen sich mit einem Klick anwenden und anpassen, sodass deine Fotos einen einheitlichen Look bekommen. (siehe Presets und Presets-Bundle)

👉 In der Food Fotografie ist Lightroom fast ein Standard-Tool, weil du damit Bilder professionell und schnell optimieren kannst.


Linse – Was ist eine Linse in der Fotografie?

Die Linse ist der Glasaufsatz im Objektiv, der das Licht bündelt und auf den Kamerasensor weiterleitet. Unterschiedliche Linsenformen beeinflussen, wie das Foto wirkt – von Verzerrungen bis zur Schärfe.

In der Alltagssprache wird „Linse“ oft synonym für das ganze Objektiv verwendet. Streng genommen ist sie aber nur ein Teil davon.


Live-View – Was bedeutet Live-View?

Live-View heißt, dass du das Motiv direkt auf dem Display der Kamera siehst, bevor du auslöst. Dabei klappt bei Spiegelreflexkameras der Spiegel hoch, sodass das Bild direkt auf den Sensor fällt.

👉 Vorteil: Du kannst schon beim Aufbau prüfen, wie Licht, Farben und Schärfe im Foto wirken – ähnlich wie beim Fotografieren mit dem Smartphone.

Siehe auch Tethering.


Makro-Objektiv – Was ist ein Makro-Objektiv?

Ein Makro-Objektiv ist ein spezielles Objektiv, das extreme Nahaufnahmen ermöglicht. Damit kannst du sehr kleine Details groß und scharf darstellen, z. B. Zuckerkristalle oder die Textur von Kräutern.

👉 Typischer Einsatz: Food-Details wie Schokoladenrisse, Krümel oder Tautropfen auf Früchten.


Negativer Raum (Negative Space) – Was ist Negativer Raum?

Negativer Raum bedeutet, bewusst leere Flächen im Foto zu lassen. Sie schaffen Ruhe und lenken den Blick automatisch auf das Hauptgericht. Negativ Space zählt zu den Technikend es Bildaufbaus (siehe Bildaufbau).


Objektiv – Was ist ein Objektiv?

Das Objektiv ist die optische Einheit vor deiner Kamera, durch die das Licht auf den Sensor fällt. Es besteht aus mehreren Linsen (siehe Linse), die zusammen Schärfe, Helligkeit und Bildausschnitt bestimmen.

Objektive werden durch ihre Brennweite (z. B. 35 mm, 50 mm) und ihre Blendenöffnung gekennzeichnet (siehe Brennweite). In der Food Fotografie sind lichtstarke Festbrennweiten (35 mm, 50 mm, 85 mm) besonders beliebt, weil sie ein schönes Bokeh und scharfe Details liefern (siehe Festbrennweite und Bokeh.

Smartphones verfügen ebenfalls über Objektive. Je nach Modell kann es eine oder mehrere Objektive besitzen. Prüfe dies auf der Rückseite.


Overhead-Arm (C-Stand) – Was ist ein Overhead-Arm?

Ein Overhead-Arm oder C-Stand ist ein spezielles Stativ, das es erlaubt, die Kamera von oben exakt über dem Set zu positionieren. Besonders bei Flatlays ist das unverzichtbar, weil die Kamera absolut stabil bleiben muss.

Viele Stative verfügen über einen schwenkbaren Arm der genau diese Funktion bietet.


PNG – Was ist ein PNG-Bildformat?

PNG ist ein Bildformat, das im Gegensatz zu JPG verlustfrei gespeichert wird – es werden keine Bildinformationen weggelassen. Besonders praktisch ist PNG, wenn Bilder Transparenzen enthalten sollen, z. B. ein Logo oder ein Foto ohne Hintergrund.

Für Food Fotografie ist PNG weniger wichtig beim Fotografieren selbst, aber beim Design von Kochbüchern, Blogs oder Pinterest-Grafiken spielt es eine Rolle.

👉 Typischer Einsatz: Transparente Hintergründe oder hochwertige Grafiken im Web.


Perspektive – Was versteht man unter der Perspektive in der Food Fotografie?

Damit ist der Winkel gemeint aus dem die Kamera auf dein Set blickt. Die wichtigsten Kamerawinkel sind:

  • Vogelperspektive (Flatlay): von oben.
  • 45-Grad-Winkel: wirkt wie der Blick am Tisch, sehr beliebt für Food Fotos.
  • Zentralperspektive: von vorne, betont Höhe.


Preset – Was ist ein Preset?

Ein Preset ist eine gespeicherte Voreinstellung für die Bildbearbeitung. Mit nur einem Klick kannst du in Bildbeareitungsprogrammen wie Adobe Lightroom oder der kostenlosen Mobile-App von Lightroom alle Einstellungen (z. B. Belichtung, Kontrast, Farben) auf ein Foto anwenden.

Auf den ersten Blick wirken Presets wie Filter. Mit entscheidenden Vorteilen: Presets sind flexibel anpassbar – du kannst jeden einzelnen Wert ändern. Zudem kannst du das so entstandene neue Preset einfach abspeichern und auf andere Fotos mit einem Klick übertragen. So bekommst du einen einheitlichen Look, ohne jedes Foto von Grund auf neu zu bearbeiten.

Das wahre Potenzial von Presets erkennst du, wenn du eine größere Anzahl von Fotos bearbeiten musst. Mit Presets geht es nicht nur wesentlich schneller sondern auch einfacher, weil du nicht bei null starten musst. Zudem schaffst du es mit Hilfe von Presets einen einheitlichen Look zu schaffen.

Dies ist vor allem für Projekte – wie Fotos für ein komplettes Kochbuch – entscheidend.

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Props – Was sind Props in der Food Fotografie?

„Props“ ist die Abkürzung für Properties und bezeichnet alle Requisiten, die du in einem Food Foto einsetzt – außer dem Essen selbst.

Dazu gehören Teller, Schüsseln, Gläser, Besteck, Bretter, Tücher, Blumen oder Dekoelemente. Props geben deinem Bild eine Geschichte, machen es lebendig und unterstützen die Stimmung, die du erzeugen willst.

👉 Beispiel: Eine rustikale Suppe mit Holzlöffel und Leinentuch erzählt eine ganz andere Story als dieselbe Suppe in einem minimalistischen weißen Teller.

Querformat – Was bedeutet Querformat in der Food Fotografie?

Querformat bedeutet, dass dein Bild breiter als hoch ist – also eine horizontale Ausrichtung hat. In der Food Fotografie wird Querformat oft eingesetzt, wenn du eine ganze Szene oder eine Essenssituation abbilden willst, zum Beispiel einen gedeckten Tisch. Auch für Websites, Blogposts oder Magazine ist Querformat praktisch.

Interessanter Weise wirken Essensfotos im Hochformat meist ein wenig eleganter.

👉 Typischer Einsatz: Editorials, Food Stories oder Szenen mit mehreren Tellern.


RAW Format – Was bedeutet RAW in der Fotografie?

RAW ist ein Bildformat, das alle Rohdaten enthält, die der Kamerasensor aufnimmt – ohne starke automatische Bearbeitung durch die Kamera. Im Gegensatz zu JPG werden keine Bildinformationen „komprimiert“ oder weggelassen. Das macht RAW-Dateien größer, aber viel flexibler für die Bildbearbeitung.

Der große Vorteil: Du kannst Farben, Belichtung, Weißabgleich und Details später am Computer oder in Apps wie Lightroom viel präziser anpassen. Besonders in der Food Fotografie ist das wichtig, weil die Farben möglichst natürlich und appetitlich wirken sollen.

Auch viele Smartphones bieten inzwischen einen RAW-Modus in ihren Kamera-Apps. Damit kannst du selbst bei Handyfotos mehr aus der Bearbeitung herausholen – die Dateien brauchen aber mehr Speicherplatz. Um das RAW-Format am Handy zu nutzen musst du es meist in den Einstellungen aktivieren und in der Kamera-App auswählen.

Achtung: Ein RAW Image sieht immer etwas blass aus, kann nicht ohne zusätzliches Programm geöffnet werden und eignet sich nicht zum Teilen oder Versenden. Es muss immer mit einem Bildbearbeitungsprogramm bearbeitet werden und in JPG oder PNG umgewandelt werden.

Tipp: Fotografiere im RAW Modus, um deine Food Fotos professionell nachzubearbeiten. Bei Kundenaufträgen solltes du immer das RAW Format wählen (aber nie RAW Dateien herausgeben). Für schnelle Social Media Fotos oder um diese gleich an Freunde/Familie zu verschicken eignet sich das JPG Format besser.

👉 Typischer Einsatz: Wenn du Food Fotos professionell bearbeiten und die maximale Qualität aus deinen Bildern herausholen möchtest.


Reflektor – Was ist ein Reflektor?

Ein Reflektor ist ein Hilfsmittel, mit dem du Licht gezielt zurück auf dein Motiv lenkst. Er besteht aus reflektierenden Flächen – z. B. weiß, silber oder gold – und sorgt dafür, dass Schatten heller und weicher werden. In der Food Fotografie reicht manchmal schon eine einfache Styroporplatte oder ein weißes Blatt Papier als Reflektor. (siehe auch Aufheller und Abdunkler)

Goldene Reflektoren verleihen deinem Foto einen warmen Schimmer – zB um eine Herbststimmung einzufangen. Währenddessen sorgen silberne Reflektoren für einen kühlen Look.

Manchmal kommen auch kleine Spiegel zum Einsatz um ganz gezielt kleine Flächen aufzuhellen. Durch moderne Bildbearbeitungsprogramme ist das Aufhellen am Computer aber mittlerweile einfacher als mit einem Spiegel.

Auch mit dem Smartphone kannst du Reflektoren super nutzen: Wenn du seitlich am Fenster fotografierst, stellst du einfach eine weiße Platte auf die Schattenseite – und schon wirkt das Licht gleichmäßiger.

👉 Typischer Einsatz: Um ein Gericht heller und appetitlicher wirken zu lassen.


Retusche – Was bedeutet Retusche in der Food Fotografie?

Retusche ist die gezielte Nachbearbeitung einzelner Bildbereiche. Dabei werden Krümel entfernt, Flecken auf Tellern korrigiert oder Farben optimiert. Sie ist feiner und gezielter als allgemeine Bildbearbeitung.


Schärfentiefe – Was bedeutet Schärfentiefe?

Die Schärfentiefe beschreibt den Bereich im Bild, der scharf abgebildet wird. Sie wird durch drei Faktoren bestimmt: Blende, Brennweite und Abstand zum Motiv. Kleine Blendenzahl (z. B. f/2.8) → geringe Schärfentiefe → viel Unschärfe im Hintergrund. Große Blendenzahl (z. B. f/11) → hohe Schärfentiefe → fast alles im Bild scharf.

👉 Typischer Einsatz: Flache Schärfentiefe für ein Gericht im Fokus, große Schärfentiefe für Flatlays mit vielen Details.

Siehe auch Bokeh Effekt und Blende.


Set Styling – Was ist Set Styling in der Food Fotografie?

Set Styling ist ein zentraler Bestandteil professioneller Food Fotografie und bedeutet, das gesamte Fotoset für ein Food Foto aufzubauen. Es geht nicht nur um das Essen selbst, sondern um den kompletten Rahmen: Untergrund, Hintergrund, Geschirr, Besteck, Textilien und weitere Deko-Elemente. Alles wird so kombiniert, dass es eine Geschichte erzählt und die Wirkung des Gerichts unterstützt (siehe Bildaufbau).

Beim Set Styling spielen Farben, Formen, Texturen und die Platzierung aller Elemente eine große Rolle. Auch die Abstimmung auf Licht und Perspektive gehören dazu. Ziel ist es, ein harmonisches Gesamtbild zu schaffen, das professionell und ansprechend wirkt.


Shutter-Speed – Was bedeutet Shutter-Speed?

Shutter-Speed ist der englische Begriff für Belichtungszeit (siehe Belichtungszeit).


Snoot – Was ist ein Snoot?

Ein Snoot ist ein röhrenförmiger Lichtformer, der auf eine Lampe gesetzt wird. Er bündelt das Licht stark, sodass es nur auf einen kleinen, kreisförmigen Bereich fällt – wie ein Spotlight. Dadurch lassen sich gezielt Details betonen, während der Rest im Dunkeln bleibt.

In der Food Fotografie wird der Snoot eher selten genutzt. Wenn er Verwendung findet dann für dramatische, künstlerische Fotos, etwa wenn nur ein kleiner Teil eines Kuchens oder eines Drinks angestrahlt werden soll.


Stativ – Was ist ein Stativ?

Ein Stativ ist ein Halter für deine Kamera, der sie absolut ruhig und stabil hält. Es verhindert Verwacklungen und ist besonders wichtig bei langen Belichtungszeiten oder wenn du mehrere Fotos mit identischem Bildausschnitt machen möchtest.

Auch fürs Smartphone gibt es kleine Stative oder Halterungen – superpraktisch, wenn du dich selbst beim Stylen fotografierst oder Flatlays aufnehmen möchtest.

Tipp: Für die Food Fotografie würden wir dir empfehlen immer mit einem Stativ zu arbeiten. Du machst dir damit das Leben viel einfacher – gerade beim Styling.


Storytelling – Was bedeutet Storytelling in der Food Fotografie?

Storytelling bedeutet, mit einem Foto eine Geschichte zu erzählen. In der Food Fotografie ist das besonders wirkungsvoll: Es geht nicht nur um das Gericht selbst, sondern auch um die Stimmung, die Kultur oder den Moment, den du transportieren willst.

Das kann durch Props (z. B. ein Holzbrett für eine rustikale Geschichte), Farben (warme Töne für Gemütlichkeit, kühle Töne für Frische) oder Details wie eine alte Gabel oder verstreute Krümel geschehen.

👉 Typischer Einsatz: Wenn du nicht nur Essen zeigen, sondern Emotionen und Erinnerungen wecken möchtest.


Softbox – Was ist eine Softbox?

Eine Softbox ist ein Lichtformer für Fotolampen, der Licht durch einen weißen, diffusen Stoff streut. Dadurch wirkt das Licht weich und gleichmäßig, und harte Schatten verschwinden. Softboxen sind das Standardwerkzeug, wenn du Kunstlicht in der Food Fotografie einsetzt.

👉 Typischer Einsatz: Studio-Shootings, bei denen Tageslicht simuliert werden soll.

Siehe auch diesen Blogbeitrag: → Food Fotografie Licht – Kunstlicht auswählen


Spiegelreflexkamera – Was ist eine Spiegelreflexkamera?

Eine Spiegelreflexkamera (DSLR = Digital Single Lens Reflex) ist eine Kamera, bei der ein beweglicher Spiegel das Licht vom Objektiv in den Sucher leitet. Wenn du auslöst, klappt der Spiegel hoch, und das Licht fällt direkt auf den Sensor. Das Besondere: Du siehst durch den optischen Sucher genau das Bild, das später aufgenommen wird.

Spiegelreflexkameras gelten als robust, vielseitig und bieten eine sehr hohe Bildqualität. Sie haben in der Food Fotografie lange Zeit den Standard gesetzt. Allerdings sind sie oft schwerer und größer als moderne Systemkameras, weshalb viele Blogger:innen aber auch Fotograf:innen heute lieber zu spiegellosen Modellen greifen.

👉 Typischer Einsatz: Klassische Food-Shootings mit Wechselobjektiven und viel Kontrolle über alle Kameraeinstellungen.


Systemkamera – Was ist eine Systemkamera?

Eine Systemkamera ist eine Kamera ohne Spiegelmechanik – leichter, kompakter und meist moderner als klassische Spiegelreflexkameras. Sie hat wechselbare Objektive und bietet dir volle Kontrolle über alle Einstellungen. Viele Food Fotograf:innen nutzen heute Systemkameras, weil sie hochwertig, aber weniger sperrig sind.

Einstiegsmodelle sind vergleichsweise günstig erhältlich.


Table-Top-Aufnahme – Was ist eine Table-Top-Aufnahme?

Unter einer Table-Top-Aufnahme versteht man Fotos, die direkt von oben aufgenommen werden. In der Food Fotografie spricht man oft von Flatlays. Sie eignen sich perfekt, um mehrere kleine Elemente harmonisch anzuordnen.

Auch Smartphones sind für Table-Top-Aufnahmen super geeignet, weil sie leicht über das Motiv gehalten werden können.

👉 Typischer Einsatz: Bowls, Kekse, Frühstücksszenen.


Tageslicht – Was ist Tageslicht in der Food Fotografie?

Tageslicht ist das natürliche Licht der Sonne. Es verändert sich im Laufe des Tages – morgens kühl, mittags neutral, abends warm. In der Food Fotografie ist indirektes Tageslicht (z. B. am Fenster) ideal, weil es dein Essen natürlich und frisch wirken lässt.

👉 Typischer Einsatz: Wenn du ohne zusätzliche Lampen arbeiten möchtest.


Tethering – Was bedeutet Tethering?

Tethering bedeutet, dass du deine Kamera direkt mit einem Computer oder Tablet verbindest. Die Fotos erscheinen sofort auf dem großen Bildschirm – während des Fotografierens. Das erleichtert es, Farben, Schärfe und Details zu kontrollieren aber vor allem kannst du damit das Styling einfacher adaptieren als auf einem kleinen Kameradisplay.

Viele Kameras bieten Tethering per Kabel oder WLAN an. Adobe Lightroom bietet eine Tethering-Funktion die mit den meisten Kameras kompatibel ist (siehe Lightroom).

Für Smartphones gibt es ähnliche Funktionen über WLAN oder Apps, mit denen Bilder direkt auf ein Tablet gestreamt werden.

👉 Typischer Einsatz: Professionelle Shootings mit Kund:innen, die Ergebnisse sofort sehen wollen.


Vogelperspektive – Was ist die Vogelperspektive?

Die Vogelperspektive ist die Aufnahme aus der Draufsicht – direkt von oben. In der Food Fotografie ist das der beliebteste Blickwinkel für Flatlays. Der Vorteil: Alles liegt gleichmäßig im Fokus und du kannst Muster oder Strukturen perfekt zeigen. (siehe auch Tabletop)


Vorlage – Was ist eine Vorlage im Food Styling?

Vorlagen sind Set-Beispiele oder Layouts, die dir beim Food Styling helfen. Das kann ein Foto sein, das du nachstellst, oder ein Moodboard, das dir eine Richtung für Farben und Props vorgibt.

👉 Typischer Einsatz: Inspiration und schnellere Planung bei Food Shootings.

→ Sieh dir hierzu auch unser Food Foto Vorlagen Bundle an mit 60+ Vorlagen für ultraschnelles, müheloses Set Styling.


Vignette – Was ist eine Vignette?

Eine Vignette ist eine Abdunklung oder Aufhellung zu den Bildrändern hin. Sie lenkt den Blick automatisch in die Bildmitte. Viele Kameras und Bildbearbeitungsprogramme bieten diesen Effekt an.

👉 Typischer Einsatz: Den Fokus stärker auf das Hauptgericht in der Mitte legen.


Weißabgleich – Was ist ein Weißabgleich?

Der Weißabgleich sorgt dafür, dass deine Kamera die Farben korrekt wiedergibt – abhängig von der Farbtemperatur des Lichts (siehe Farbtemperatur). Ohne Weißabgleich wirkt Weiß oft gelblich oder bläulich.

Am Smartphone übernimmt das meist die Automatik, in Pro-Modi kannst du den Weißabgleich aber manuell steuern.

Good to Know: Den Weißabgleich kannst du auch noch in der Bildbearbeitung anpassen.

falscher Weißabgleich bei einem Food Foto
falscher Weißabgleich
Fenchelsalat mit Walnüssen - gut bearbeitetes Foto
korrekter Weißabgleich

Weiches Licht – Was ist weiches Licht?

Weiches Licht entsteht, wenn Licht gestreut wird, z. B. durch einen Diffusor, eine Softbox oder eine Wolke vor der Sonne (siehe Diffusor und Softbox). Es erzeugt sanfte Schatten und eine natürliche, appetitliche Bildwirkung.

👉 Typischer Einsatz: Für helle Food Fotos mit frischem Look.

Wenn du dir Hilfe mit dem Licht bei deinen Food Fotos wünscht, schau auch einmal hier: → Licht-Guide für 0 EUR

mit NaturalGreenery-Preset bearbeites Foto einer grünen Suppe
weiches Licht erzeugt weiche Schatten

Workflow – Was bedeutet Workflow in der Food Fotografie?

Workflow bezeichnet den gesamten Ablauf eines Shootings – von der Planung über das Fotografieren bis zur Bildbearbeitung. Ein klarer Workflow spart Zeit, verhindert Chaos und sorgt für konsistente Ergebnisse.

👉 Typischer Einsatz: Jedes professionelle Food-Shooting.


Zentralperspektive – Was bedeutet Zentralperspektive?

Die Zentralperspektive beschreibt Fotos aus Augenhöhe oder direkt von vorne auf das Motiv. Sie wirkt für Betrachter:innen besonders vertraut und eignet sich, um Höhe und Ebenen eines Gerichts zu zeigen.

👉 Typischer Einsatz: Burger, Schichttorten oder Drinks im Glas.

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